Die Achtsamkeitsmeditation gehört neben der Transzendentalen Meditation zu den bekanntesten Meditationstechniken. Im Folgenden erfahren Sie alles Wesentliche zur Achtsamkeitsmeditation. Die Unterscheidung der verschiedenen Möglichkeiten und Techniken erleichtert Ihnen gerade als Anfänger den Einstieg. Sie wissen so schon im Voraus, was die Grundsätze der einzelnen Meditationen sind und können abschätzen, ob diese für Sie geeignet sind oder wie viel Interesse Sie ihnen entgegen bringen.
Definition und Erläuterung der Achtsamkeitsmeditation
Was interessiert dich?
Die Achtsamkeit kann in etwa mit der Aufmerksamkeit gleichgesetzt werden. Dabei hat sie jedoch kaum etwas mit Konzentration zu tun. Die Achtsamkeit in der Meditation bedeutet ein bewusstes und absichtsvolles Betrachten des Jetzt, ohne dieses in irgendeiner Form zu bewerten. Vergangenheit und Zukunft spielen während der Achtsamkeit keine Rolle. Aufmerksamkeit schließt Konzentration ein. Das bedeutet, dass der Fokus auf etwas Bestimmten liegt und damit auch eingegrenzt ist. Die Achtsamkeit dagegen stellt diesen Fokus weit und ermöglicht so eine Offenheit für fast alle Wahrnehmungen.
Die Achtsamkeitsmeditation gehört zu den Grundlagen der Meditation im Buddhismus und nimmt dort einen enorm hohen Stellenwert ein. Buddha selbst lehrte in seinen Reden die Achtsamkeit:
- auf den Körper
- auf den Geist
- auf die Emotionen
- und auf die Geistesobjekte (damit sind alle Objekte, innen und außen, gemeint, die während der Achtsamkeit wahrgenommen werden
In der Achtsamkeit werden also alle Eindrücke aufgenommen und betrachtet. Das bewirkt Offenheit und Neugier, Engagement und Aufgeschlossenheit. Abgegrenzt von den eigenen Gedanken, als Betrachter des Selbst und der Umwelt kann der so Meditierende zu ganz neuen Erfahrungen, Wissen und Schlüssen kommen.
Worauf kommt es bei der Achtsamkeitsmeditation an?
Der wichtigste Aspekt bei der Achtsamkeitsmeditation ist die Wertneutralität. Egal, was Sie gerade betrachten, es soll nicht bewertet werden. Sie nehmen eine Position des neutralen Betrachters ihrer eigenen Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen ein. Besonderes Augenmerk legen Sie in der Achtsamkeitsmeditation auf Ihren Atem. Sie begleiten diesen auf seinem Weg durch Ihren Körper und zurück. Dieses bewusste Atmen führt zugleich zu tiefer Entspannung wie auch zur Aktivierung. Nach einiger Übung wird es Ihnen in zunehmendem Maß leichter fallen, sich abseits Ihrer Gedanken, Empfindungen und Wahrnehmungen zu stellen, diese zu betrachten und willkommen zu heißen. Unangenehme Emotionen, Gedanken und Eindrücke werden von Ihnen anders erlebt, als wenn Sie sich direkt damit identifizieren.
Um in diese Achtsamkeit zu kommen, müssen Sie sich entspannen und quasi einen Schritt zur Seite gehen, eben in die Betrachterrolle. In diesem Zustand nehmen Sie alles an und bewerten nicht, sondern betrachten alles mit Abstand. Diese Position eröffnet Ihnen die Möglichkeit, auch später mit neuer Sichtweise und wesentlich gelassener an die Dinge heranzugehen.
Die Unterschiede zur Transzendentalen Meditation
Die Achtsamkeitsmeditation und die Transzendentale Meditation haben unterschiedliche Ursprünge und Traditionen. Während die Achtsamkeitsmeditation dem Buddhismus entstammt, kommt die Transzendentale Meditation aus dem Vedischen.
In der Achtsamkeitsmeditation verbleiben Ihre Gedanken in der Gegenwart, Sie sind passiv auf Ihre Atmung konzentriert, um Abstand zu halten und trotzdem verankert zu sein. Ihr Gehirnwellenmuster zeigt in der Achtsamkeitsmeditation ganz charakteristisch Theta-Wellen. Diese stehen für die Bereitschaft, ankommende Signale und Botschaften zu verarbeiten.
Die Transzendentale Meditation verfolgt ein anderes Ziel. Hier lösen Sie sich von allen Gedanken, erfahren einen Zustand des reinen Bewusstseins. Gedanken und Objekte werden ausgeschaltet. Ihr Hirn läuft bildlich im Leerlauf. In der Transzendentalen Meditation zeigen sich dann auch andere Hirnwellenmuster, nämlich die Alpha-Wellen. Alpha-Wellen stehen für Entspannung.
Die Achtsamkeitsmeditation können Sie auf vielerlei Art und Weise erlernen. Ob Sie sich für einen Kurs vor Ort, Bücher, Internet-Seiten, Videos oder einen Online-Kurs entscheiden, bestimmen Sie. Die Lehrer der Transzendentale Meditation erheben den Anspruch für sich, nur durch Einweisung eines Lehrers könne die Transzendentale Meditation richtig erlernt werden. Dieser Anspruch einiger Lehrer schlägt sich auch deutlich in den Kosten für eine Unterweisung nieder.
Was bringt die Achtsamkeitsmeditation im Alltag?
Schon während der Meditation lernen Sie einen gewissen Abstand zu Gedanken und Dingen zu entwickeln, indem Sie diese lediglich als Objekte betrachten. Die regelmäßige Achtsamkeitsmeditation wird unweigerlich dazu führen, dass Sie dies auch in den Alltag übertragen. Insgesamt werden Sie so gelassener und heiterer im Umgang mit sich selbst und auch Ihren Mitmenschen. Sie werden sich selbst wacher erleben und zeitgleich mehr Ruhe erfahren. Beruflicher Stress wird besser bewältigt und sogar manchmal gar nicht mehr als Stress empfunden.
Mit Ihren ersten Achtsamkeitsmeditationen schaffen Sie sich Inseln der Ruhe und Gelassenheit und können sich zeitweise Abstand verschaffen. Je öfter Sie meditieren und je mehr Sie sich damit beschäftigen, desto tiefgreifender wird die Wirkung auf Ihr Leben sein. Es lohnt also, den Versuch zu wagen.
Wie erlerne ich die Achtsamkeitsmeditation?
Ein bekanntes Zitat lautet: Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. So gibt es auch viele Möglichkeiten, die Achtsamkeitsmeditation zu erlernen. Am einfachsten ist es natürlich für Sie, wenn Sie auf ein System zurückgreifen, das sich für Sie bewährt hat. Wenn Sie in einer Gruppe gleich Interessierter gut lernen, halten Sie Ausschau nach einem Kurs in Ihrer Nähe. Das kann die Volkshochschule, ein Sportstudio, eine Physiotherapie-Praxis oder ein Meditationszentrum sein. Für das Lernen allein können Sie Fachbücher lesen, einschlägige Internet-Seiten besuchen oder einen ganzen Kurs online absolvieren.
Die Grundvoraussetzung bleibt immer die Gleiche: Zu Beginn benötigen Sie Geduld und Zeit. Meditieren kann man nicht mal eben nebenbei während der Arbeit, beim Putzen oder Feiern. Jede Meditation ist ein Ritual, in dem es ausschließlich um eins geht. Es geht um Sie. Um die Befreiung von Druck und Zwang. Um Einklang und Harmonie. Das zu erreichen, ist gar nicht so schwer, wie Sie vielleicht glauben. Versuchen Sie einmal Folgendes:
- Setzen Sie sich so, dass es bequem für Sie ist
- Machen Sie die Augen zu und atmen mehrfach tief aus und ein
- Fühlen Sie gezielt jeden Teil Ihres Körpers
- Jetzt spüren Sie Ihrem Atemzug nach, wie er in Ihren Körper strömt, Ihre Brust und den Bauch weit macht.
- Beim Ausatmen begleiten Sie die Atemluft ebenfalls visuell.
- Alle Gedanken und Wahrnehmungen, die Sie haben, lassen Sie kommen und gehen. Sie sind willkommen. Halten Sie die Gedanken nicht fest.
- Atmen Sie weiter bewusst.
- Tauchen Sie nach einer geraumen Weile wieder an die Oberfläche. Lassen Sie sich für die Aktion Zeit dabei.
Schon nach einer solchen Übung von nur 10 Minuten werden Sie feststellen, dass Sie mehr Energie haben und dabei gelassener geworden sind. Je regelmäßiger Sie eine Achtsamkeitsmeditation machen, desto länger werden die positiven Effekte anhalten.
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